Dimensions
152 x 229 x 21mm
Dem Versuch, die These zu stutzen, dass Logik und Mathematik eins seien, hat Russell mehrere Bucher gewidmet, unter anderem das dreibandige, gemeinsam mit A. N. Whitehead verfasste Werk "Principia Mathematica" (1910-1913). Die "Einfuhrung in die mathematische Philosophie" fasst die Ergebnisse dieser Untersuchungen zusammen, ohne Kenntnisse der mathematischen Symbolik vorauszusetzen. Sie ist zuweilen und mit Recht "eine bewundernswerte Exposition des Monumentalwerks Principia Mathematica" genannt worden; und sie ist zugleich etwas anderes, insofern sie eine relativ eigenstandige Einfuhrung in die Grundlagen der Mathematik und der Erkenntnistheorie darstellt. Das Buch entstand 1918 im Gefangnis von Brixton, wo Russell eine sechsmonatige Haftstrafe fur seine pazifistische Tatigkeit wahrend des 1. Weltkrieges absass. Es ist sehr anregend zu lesen, wie beinahe alles, was Bertrand Russell geschrieben hat, und es ist ein Buch von der Art, wie es nur jemand wie Russell schreiben kann, wenn er im Gefangnis sitzt und keine Hilfsmittel hat und sich daher entschliesst, allen technischen Ballast abzustreifen. Anders als die heute ublichen Texte im Bereich der Philosophie der Mathematik lasst Russell seine Leser immer an seinem Denken teilhaben, an seinen Vermutungen und Irrtumern und an der Begeisterung, die er bei der Beschaftigung mit seinem Gegenstand empfindet. Da er einer der herausragenden Protagonisten des modernen wissenschaftlichen Empirismus und einer der Begrunder der heute dominierenden Philosophie der Mathematik ist, gewinnt man auf diese Weise aus seinen Schriften einen einzigartigen Einblick in die Wechselfalle und Ideen der erkenntnistheoretischen und logischen Diskussionen dieses Jahrhunderts. Die Ausgabe bietet eine revidierte Fassung der deutschen UEbersetzung des in den 20er Jahren prominenten Mathematikers E. J. Gumbel sowie W. Gordon. Michael Otte stellt in seiner Einleitung die Russellsche Genialitat in den Kontext der Gesamtproblematik, wie sie Wissenschaf